An Tagen wie heute, an denen Stürme wie „Xaver“ die Nordsee peitschen, denke ich immer an die Seenotrettungskreuzer der DGzRS.
Seit frühester Jugend, als es bei einem namhaften Modellbauproduzenten ein Modell des Seenotrettungskreuzers „Adolph Bermpohl“ gab, bin ich infiziert von der Faszination dieser Schiffe, dieser Seeleute und der Institution an sich! Natürlich konnte ich mir jenes große, teure Modell damals (wie heute) nicht leisten, doch es ist bis heute in mir lebendig, wie mich meine Phantasien auf die raue See hinaus getragen haben, kraftvoll durch die hohen Wellen brechend, den Menschen in Seenot zur einzig verfügbaren Hilfe eilend…! Es ist nicht übertrieben: dieses Schiffsmodell hat mich wirklich beflügelt!
Ein sehr verklärtes Bild, dachte ich später lange Zeit von mir selber. Bis ich mich – ich kann den Auslöser gar nicht mehr benennen – wieder mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger beschäftigt habe. Jetzt mit dem aufgeklärten Bild des Erwachsenen. Und was soll ich sagen: die Realität der Arbeit dieser Seeleute ist fast noch faszinierender und aufregender und gefährlicher als es sich in meinen früheren Vorstellungen dargestellt hatte.
Spontan spendete ich einen leistbaren Betrag. Und sofort fühlte ich mich wie ein Teil dieser Familie. Im Herzen begleite ich nun noch direkter die Mannschaften der Boote, Kreuzer und ausgewachsenen Schiffe auf ihre wirklich nicht ungefährliche Arbeit. Und ich ertappe mich immer wieder bei dem Bedauern, nicht selber den Weg zum Kapitän oder wenigstens Offizier eines solchen Schiffes eingeschlagen zu haben! Die Öffentlichkeitsarbeit der DGzRS ist vorbildlich: als spendendes Mitglied erhalte ich regelmäßige Berichte der verschiedenen Aktivitäten, Aufkleber, Poster…
Das Interessante bei dieser Institution ist die Tatsache, dass sie sich ausschließlich aus Spenden finanziert. Die DGzRS ist somit keiner Partei, Vereinigung, Behörde oder dergleichen verpflichtet, sondern kann sich allein auf ihre Aufgabe als Seenotretter widmen. Dass die Spendenbereitschaft offenbar hoch genug ist, um auch die High-Tech-Schiffe konstruieren und bauen zu lassen, spricht für die Überzeugungskraft der geleisteten Arbeit.
Neben den Bildern und Filmen auf der Homepage des DGzRS muss ich unbedingt auf den Podcast OmegaTau von Markus Völter verweisen. In Episode 51 stellt er in einem ausführlichen, sehr lebendigen Interview mit dem Kapitän und verschiedenen Besatzungsmitgliedern den derzeit größten Rettungskreuzer, die „Hermann Marwede“ vor: 051 – Der Seenotrettungskreuzer Hermann Marwede. Ein sehr hörenswerter Beitrag von rund eineinhalb Stunden Länge.